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Am 9. März 1994 begann für mich ein Urlaub, an dessen Ende ich richtig „fix und fertig“ war. Es war eine Skireise in die USA, bei der ich drei Mitglieder des Skiclubs des SV 07 Bischofsheim begleitete, um meine Erfahrungen aus meinem ersten Skiurlaub in Aspen mit einzubringen. Hauptgrund war aber, die Reise zusammen mit Udo, mit dem ich schon meine Lehrzeit verbracht hatte und schon einige Mal in verschiedenen europäischen Skigebieten unterwegs gewesen bin.
Die Aufzeichnungen (fast wie ein Tagebuch) von Udo sind auch die Grundlage zum nachfolgenden Reisebericht, der uns an 13 Tagen in neun Skigebiete der USA führte. So werde ich immer wieder Udo´s Reisebericht bemühen, den er wie folgt begann:
„9. März – Einchecken unter typischen amerikanischen Sicherheitsvorkehrungen (ob wir die Unterwäsche auch selbst in den Koffer getan hätten und ähnliches).“
Mit American Airlines ging es über Newark (bei New York) nach Denver und bevor wir unseren Hertz-Leihwagen „Aerostar“ starten konnten, erinnert Udo an die ersten Probleme:
„Ankunft in Denver: „Latten da! – Taschen da! – Koffer da?, einer leider nicht! Aussage am Flughafen: „Koffer wird in das Hotel nachgeliefert“. Wir fahren zum „Best Western“, gehen essen, ich (Udo) trinke zwei Coors um gehe um 22.00 Uhr schlafen. Kein Koffer. 10. März – 2.00 Uhr morgens, ich wache auf – kein Koffer. 5.00 Uhr – Frühstück bei „Dennis“ – Allerlei und Ahornsirup. 6.00 Uhr wieder im Hotel – kein Koffer! 6.10 Uhr Einladen des „Aerostars“ (beinahe kommt meine Tasche nicht mit). 6.30 Uhr im Denver Airport: Koffer steht verdreckt im „Jail“. Rainer atmet auf!“
Die Reise geht von Denver in Richtung Steamboat Springs. Scheint aber bei Udo´s Bericht kein besonderer Höhepunkt zu sein, denn für Ihn geht´s erst in unserem ersten Skigebiet „Steamboat Springs“ richtig los.
„10.00 Uhr – wir checken ein im „Holiday Inn“. 11.15 Uhr – Erste Bergfahrt in der 8er Gondel. 11.25 Uhr – First run, second run, bumps….bumps, bumps, bumps, bumps.”
Schnell haben wir gemerkt in welch anspruchsvolles Skigebiet wir gekommen sind. Die ersten Schwünge sind richtig anstrengend, denn wir fahren von einer Buckelpiste in die andere. Udo berichtet: „Sessellifte ohne Fußstütze machen Laune und „dicke Obermänner“, insgesamt weicher Schnee.“
Drei Tage lang sind wir im Skigebiet „Steamboat Springs“ unterwegs, dann fuhren wir mit unserem „Aerostar“ am Nachmittag des 12. März nach Aspen und ich war der Meinung, meinen Begleitern etwas Besonderes bieten zu müssen. Udo sah´s so:
„Abfahrt nach Aspen um 14.30 Uhr. Werner kennt die Abkürzung die länger ist! Wir fahren am Colorado entlang auf einer Naturpiste (Mini-Grand Canyon). Wir sehen Reh (Elk) und viele tolle Felsformationen. Werner filmt … und wir müssen öfters anhalten. Ankunft in Aspen mit staubigem Auto. Schnee ist nicht üppig, doch wir haben ein schönes Zimmer und die Vorfreude auf morgen ist riesengroß.“
Um das finanzielle Engagement in Grenzen zu halten, buchten wir fast immer Zimmer, in denen wir alle vier gemeinsam schlafen konnten. Entsprechend lernten wir uns auch immer besser kennen. Udo schreibt in seinem Bericht: „Im TV läuft Rambo III und Rainer ist hingerissen, Jürgen hat für jedes Wehwehchen ein geeignetes Sälbchen und Werner gewinnt heute den Pienslies-Cup. Um 20.00 Uhr gehen wir in Aspen auf die Piste. Toller Trubel im Ort und wir blitzen in der „Cantina“ um 20.30 Uhr ab. Eine halbe Stunde später können wir essen (Anmerkung: preisgünstiges mexikanisches Restaurant in Aspen). 22.30 Uhr – Nachtruhe mit James Bond (im TV). 13. März – Schnarchkontrolle um 3.15 Uhr, Frühstück einmal anders „continental breakfast“ und das Personal ist sehr unfreundlich – sie haben wohl zu viele Deutsche im Haus. Wir fahren zum Skigebiet „Aspen Highlands“: Tolle Pisten und menschenleer, nach dem Mittagessen wird es noch leerer und wir gehen in die „Double Diamonds“ – Kessler´s Bowl – äußerst knackig! Die Nastar-Rennstrecke ist unser nächstes Ziel – Werner ist schnell, aber er mogelt ( Anmerkung: Ich habe gedacht, es merkt keiner) – ein um das andere Mal fährt er unfreiwillig an einem Tor vorbei. Später cruisen wir durch Aspen. Auf dem Weg zu Martina´s (Navratilova) Haus bellt uns ein Hund an. Happy hour einmal anders: Jürgen hält den Glühwein für Kaffee, den er gewöhnlich mit Milch trinkt. 14. März – in Aspen Mountain: Die Kontrolle am Lift nennt mich Jesus. Die Erklärung kam erst später: Betsy Farney, die wir am Abend noch treffen wollte, hatte uns verbilligte und teilweise sogar Freitickets besorgt. Jesus fährt wohl auch in Aspen umsonst. Heute ist es sehr heiß und es gibt Apfelstrudel bei „Bonnies“. Am Nachmittag schwächelt unser Nesthäkchen Jürgen, doch bei „Shlomo´s“ beim Apres Ski ist die Schwäche verflogen. Werner fotografiert Frauen. Rainer und ich treffen Betsy, wir erfahren viele nützliche Tipps zu Aspen.“
Während Udo und Rainer sich mit der Skilehrerin aus St. Anton trafen, gaben Jürgen und ich in „Shlomo´s“ unser Bestes. Mitten im Trubel am Endpunkt der Abfahrtspiste mitten in Aspen trifft sich alles, was gesehen werden will. Und wir mittendrin. Die vielen schönen Frauen haben mich zum Filmen angeregt, daher gibt´s davon keine Bilder.
„15. März – Koffer packen, den heute geht´s nach Avon. Vorher wollen wir noch das dritte Skigebiet in Aspen abfahren. Nach 15-minütiger Fahrt sind wir in „Snowmass“ auf dem Parkplatz und um acht US $ Parkgebühren ärmer. Zwei Superlativen warten auf uns: Das bisher schönste Skigebiet und mit 12 Grad der bisher wärmste Tag. Tolle „Double Diamonds“ mit der Piste „Gully“ und wir schlendern anschließend über die „Mall“ in der ausnahmsweise einmal schönen Retortenstadt. Später finden wir uns wenige Minuten vom Skigebiet „Beaver Creek“ in Avon im Hotel „Comfort Inn“ wieder. Kleiner Fauxpas im „Dennis“: Die Leute gehen, weil sie nach einer Stunde kein Essen bekommen. Das ist wohl ungewöhnlich und Werner verliert auch den Glauben an sein bisher in hohen Tönen gelobtes Restaurant. Morgen wollen wir nach Vail zum Weltcupfinale.“
Das Skigebiet in Vail ist für amerikanische Skitouristen ein absoluter Höhepunkt, doch wir hatten durch die Skirennen beim Weltcupfinale nur wenig Zeit für die Skipisten und verbrachten unsere Zeit hauptsächlich damit, uns um die ganzen Stars zu kümmern. Die Stimmung im Skistadion faszinierte mich und ich drehte einen richtig schönen Film, bei dem mich besonders der Stadionsprecher begeisterte. „Here comes Tommy Moe“, kreischte er ins Mikrophon als der US-Olympiasieger sich die Piste herabstürzte. Da schien der Berg zu beben, als alle Zuschauer (mit Ausnahme einiger Deutscher) aufschrien.
Doch folgen wir dem Bericht von Udo: „16. März: Wir wachen spät auf – zu spät. Frühstück in ungewohnter Haltung im Ledersessel oder auf der Blumenbank. Kaffee und Muffins in Pappe. Abfahrt nach Vail – wir kommen doch noch rechtzeitig zum Rennen. Katja Seitzinger gewinnt und Rainer schleicht sich in die Presse- und Fahrerabsperrung. Erinnerungsfotos sind obligat. Die offizielle Siegerehrung findet einige Zeit später mitten in Vail statt – Gerald Ford und Toni Sailer sind auch dabei. Abendessen bei „Cassedies“. Rainer geht nach dem Appetizer und der Rest futtert noch den „Burger“. Beer und Country Music – es wurde etwas später.“
Ich will noch ergänzen: Sie hieß Jennifer! Der Grund warum es „etwas später“ wurde. Unsere Bedienung war so ein richtiges „all american girl“ und verstand es glänzend uns die Biere schmackhaft zu machen.
- März: Nochmals Vail – es war windig und zum Vortag deutlich kälter. Es ist Super G angesagt: 9.00 Damen und 12.30 Uhr Herren. Zwischendurch gelingt uns ein Erinnerungsfoto mit Markus Wasmaier. Es glückte mir mitten auf der Piste in Vail kurz vor dem Start zum Super-G. Markus Wasmeier war sichtlich gut drauf (hatte wohl keine Lust zum Skirennen) und nahm sich richtig Zeit für uns, als er gemerkt hatte, dass wir Deutsche sind. So bekam unsere Reise auch das Motto „Locker mit Wasi geplaudert“, das in einem Zeitungsbericht in der Mainspitze dokumentiert wurde.
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Udo wirkt auf dem Bild etwas verkrampft. Den Grund dafür beschreibt er in seinem Bericht so: „Keiner hat mehr große Lust auf´s Skifahren. Dennoch geht es nach oben, denn: „Skifahren ist ja kein Spaß“ (O-Ton Jürgen)…und mir hilft das Subaru-Stirnband, denn die Sturmböen werden immer heftiger. Jürgen fädelt bei mir ein und ich knalle auf den Steiß. Die Rückenlage im Bett ist damit vorerst passé. Um 14.00 Uhr fahren wir nach Silverthorn, um für Tim (Udo´s Sohn) das versprochene T-Shirt zu besorgen – Fehlanzeige!. Zerknirscht gehen wir einen „delikaten“ Snack im „Pizza Hut“ an. Kurz vor 17.00 Uhr sind wir in Breckenridge und checken im Hotel „Hilton“ (einem Riesenkasten) ein. Anschließend Happy Hour mit grünem Bier – wegen des St. Patricks Day.
Ich war zwischendurch zu einer kleinen Foto- und Filmtour durch die historische Altstadt von Breckenridge unterwegs und kam erst ein wenig später in die Hotelbar, in der ich Jürgen und Udo schon in lockerer Stimmung vorfand. Die Klaviermusik tat ihr übriges und ich gönnte mir (wohl eins zuviel) auch eine Reihe von dem grünen Bier.
„18. März – ausgiebiges Frühstück – Buffet. Breckenridge ist ein Anfängergebiet, weite und flache Hänge, doch es gibt auch steilere Passagen und den höchsten Schlepplift der USA auf 4.000 Meter – ein Superlativ hat jedes Skigebiet. Der Skitag endet im knöcheltiefen Sulz. Anschieben ist auf der flachen Piste angesagt. Das produziert beinahe Muskelkader in den Armen. Sightseeing in der City. Wir fahren mit dem „Trolly“ nach Downtown, dort gibt es mindestens 40 T-Shirt-Shops (für Tim ist wieder keines dabei). Happy Hour und Dinner gehen ineinander über – Cheesburger in der Hotelbar und immer ein Livemusiker. 19. März – späte Abfahrt nach Keystone und gleich die „Backbowls“ hinunter. „Jeronimo“ hat es in sich. Ein Lift bleibt stehen und kann nur mühsam mit dem Diesel wieder in Gang gebracht werden. Rainer hört nach dem Mittagessen auf und der Rest geht noch einmal in die „Outbacks“. Es geht mit dem letzten Lift nach oben. In der Bergstation warten wir auf das angekündigte Nachtskifahren. Werner verdirbt sich den Magen und wird erst wieder fit als es dunkel wird.“
Anmerkung: Von wegen Magen verdorben, das war eine richtig schöne Gallenkolik. Ich hätte mich krümmen können vor Schmerzen, doch zum Glück endete das Problem nach einiger Zeit und ich konnte einer der schönsten Skitage (als es Nacht wurde) genießen. Übrigens: Bis Weihnachten 1994 hatte Professor Kempf im Stadtkrankenhaus Rüsselsheim die Galle aus meinem Körper entfernt. Hat man nur gebraucht, als die Menschen noch auf den Bäumen lebten, erklärte er mir! Naja!
Weiter mit Udo: „Ein herrliches Gefühl unter Flutlicht Ski zu fahren. Kilometerweite Abfahrten, der beste Schnee und beste Sicht machen den Abend zum Erlebnis. Um 20.00 Uhr beenden wir glücklich den tollen Skitag. 20. März – Wir wollen ins Arapahao-Skigebiet, auf dem Weg dorthin sehen wir den ersten richtigen Schneefall. Wir entscheiden uns aufgrund der miesen Sicht weiterzufahren – über den Lovelandpass (11.880 feet) kommen wir in ein weiteres Skigebiet. Dennoch fahren wir nach Denver weiter. Ein kurzer Abstecher zum Buffalo Bill Museum.
Aber Udo, wenn du mit mir unterwegs bist, heißt es, nicht das Museum zu besichtigen, sondern das Grab von Buffalo Bill Cody, der auf dem Lookout Mountain westlich von Denver begraben ist. Ein unbedingtes Muss auf dem Weg von oder nach Denver.
„Danach weiter in die City: Shopping und Burger sind angesagt. Schönes Wetter bestimmt den Nachmittag in Denver. Ein Spaziergang im Civic Park und schon geben wir das Fahrzeug bei Hertz ab. Der Flug nach Jackson Hole war kaum gebucht (d.h. wenig Leute im Flieger). Werner ist platt und verschläft sogar den Start, wir ernähren uns von Peanuts.
Experts only und die ersten Buffalos
Die Skitage in Steamboat Springs, Aspen, Vail, Breckenridge und Keystone hatten bei mir nach zehn Tagen ihre Spuren hinterlassen. Die ständigen Buckelpisten und das zügige Fahren unserer Vierergruppe ließ die Oberschenkel schmerzen und nach meiner Gallenkolik ging´s mit mir rapide bergab. Bis dahin hatte ich getreu dem Motto von Udo „Never give an´ inch“ jedes Tempo mitgemacht. So hatte zu Beginn der Tage Rainer mit seiner guten Technik überzeugt, Udo ist eh´ nicht totzukriegen auf jeder Piste der Welt und meine einzige Hoffnung war stets Jürgen, der aber von Tag zu Tag besser wurde und von mir eher im abendlichen Bar-Wettbewerb bekämpft wurde. Auf jeden Fall war die Reise mein bisher größtes Skisporterlebnis und ich war glücklich über jeden Knochen, den ich nicht im Körper spürte. Das wir am 20. März 1994 ins schwierigste US-Skigebiet „Jackson Hole“ wechselnden, war auch so eine Schnapsidee von mir. Sechs Jahre zuvor war ich schon mal im Sommer im Yellowstone Nationalpark gewesen und hatte einige Tage in Jackson verbracht. Die Begeisterung für diese Cowboy-Stadt tat ihr Übriges, dort musste ich mit meinen Begleitern hin – denn ohne Jackson Hole, wäre das US-Skierlebnis nicht vollständig gewesen. Aber auf uns wartete mehr als Skifahren
Aber wollen wir weiter Udo´s Bericht folgen: „Jackson Hole ist ein Provinzflughafen ohne großes technisches Equipment. Über die Gangway zur Abfertigungshalle und mit einem Schulbus nach Jackson. Werner geht sofort ins Bett. Rainer und ich machen noch eine kleine Dorfrunde – keine Menschenseele auf der Straße. Als wir die „Silver Dollar Bar“ für den Schlaftrunk ausgeguckt hatten, gehen die letzten Gäste. Wir gehen durstig ins Bett. 21. März: Continental Breakfast. Wir sitzen in Plüsch und auf dem Schaukelstuhl. Heute ist es sehr windig – es ist Skitag in Grand Teton. Die Stimmung ist nicht optimal, doch sie ändert sich mit den ersten Schwüngen, in dem recht ordentlichen Schnee.“
Übrigens: meine Stimmung war glänzend, hatten die Ami´s doch eine Piste nach mir genannt. Da läuft es auf „Upper Werner“ oder „Lower Werner“ richtig rund. Ab Mittag die große Überraschung – einige Lifte wurden abgestellt und wir waren auf der falschen Seite des Skigebiet. Also hinunter ins Tal und mit der Gondel nach oben. Der Sturm war heftig und blies und beinahe vom Berg. Trotz der schwierigen Bedingungen begeisterten wir uns für dieses Skigebiet, in dem immer wieder die Hinweise „Experts only“ auf den besonderen Schwierigkeitsgrad hinwiesen.
Hier war Udo so richtig in seinem Element. Da war ich mit meinem Können sichtlich überfordert, wenn Udo in Fahrt kam. Dennoch gelangen mir einige eindrucksvolle Bild- und Filmaufnahmen. Weiter in Udo´s Bericht:
„Wir waren bald zuhause und gingen im Westernstädtchen Jackson zum Shopping. Essen im „Cadillac“ (Fisch: europäisch, teuer und gut). 22. März: Frühstück recht früh – um 7.50 Uhr geht der Bus ins „Grand Targhee“ (Anmerkung: Skigebiet in Idaho, auf der anderen Seite der Tetons) Ankunft dort um 9.20 Uhr: Kalt und die Piste ist hart, so entschieden sich alle – bis auf Werner – zum zweiten Frühstück bei „Cicero“. Er (Werner) muss den großen Rundblick auf das Video bringen. Zum Glück: später macht das Wetter nicht mehr mit. Schneefall und Dunst begleiteten den Skitag. Auf der Rückfahrt im Bus schlief die halbe Mannschaft.“
Grand Targhee ist eigentlich als sicheres Tiefschnee-Skigebiet bekannt. Damit war´ s nichts. Wir machten nur die nötigsten Runden und ich hoffte, dass ich einmal bei optimalen Bedingungen in dieses Gebiet in Idaho zurückkehren könnte. Auch bei meinem zweiten Besuch – ein Jahr später – war´s nichts damit, erneut gab´s Schnee und Nebel. Mal sehen ob´s beim dritten Mal klappt.
Zurück in Jackson widmeten wir uns der Country Musik – dazu in Udo´s Bericht: „Shopping und die „One Million Dollar Bar“. Rainer zog sich zum NBA-Spiel „Nicks gegen Bulls“ zurück. In der Bar war Livemusik, Square Dance und Marlene (? – war wohl die Bedienung!) angesagt. Um 23 Uhr gehen im Hotel die Lichter aus, denn wir wollen am nächsten Morgen in den Yellowstone Park. 23. März: Yellowstone ruft, bzw. der „Wake up call“ um 6.00 Uhr morgens. Weitere 45 Minuten später werden wir von der Snowmobile-Firma zum Einkleiden abgeholt. Noch eine Tasse Kaffee und es geht in den 60 Meilen entfernten Park. Tiefverschneite Landschaften – es ist kalt. Die Maschinen werden abgeladen und wir tuckern ca. zwei Meilen zum Südeingang des Parks. Jetzt geht es richtig los – die ersten Spuren haben schon Snowmobile vor uns gelegt. Es ist holprig und mit ca. 30 mph geht es zügig voran. Später ziehen wir eigene, frische Spuren im Schnee. Höchstgeschwindigkeit von 45 mph muss eingehalten werden, sonst…..gibt es ein Ticket. Auf dem Highway 29 bewegen wir uns auf den „Old Faithfull“ zu. Kurz vor dem Ziel sehe ich die ersten Buffalos. Fotografieren ist angesagt. Nach insgesamt 42 Meilen erreichen wir den Old Faithfull und kurze Zeit später gibt es die Eruption: Ich bin etwas enttäuscht. In dem „West Thumbs haben wir großes Glück. Neben den erwarteten „Muds“ (dampfende Löcher – Anmerkung) und den kleineren Aktivitäten läuft ein Buffalo über unseren Weg. Werner ist hin- und hergerissen. Das Klicken der Kameras ist zu gören. In ca. acht bis zehn Meter läuft der Büffel an unseren Linsen vorbei.“
Es war ein absoluter Höhepunkt für mich – die Begegnung mit dem Büffel im Schnee. Einmal hatte ich bei einem Dia-Vortrag bei Helfried Weyer dessen Bilder von Büffel im Schnee und dem Winter in den USA gesehen. Seitdem hat mich es nicht losgelassen. Ich wollte einmal im Winter in den Yellowstone Park und jetzt war „mein Büffel“ ganz nah. Erst stapfte er ganz majestätisch in angenehmer Entfernung an uns vorbei, doch dann drehte er sich auf uns zu und kam immer näher. Jetzt wollte ich „mein Bild“ machen, doch für die manuelle Einstellung des Teleobjektivs ist auch eine ruhige Hand erforderlich. Meine Hand zitterte, nicht nur durch die Kälte. Der Büffel war ganz nah und ich schaute mich schon um nach einer Fluchtmöglichkeit. Ich habe es nicht geschafft, später musste ich feststellen, dass alle Bilder unscharf waren. Doch ich bin wieder gekommen. Ein Jahr später habe ich „meinen Büffel“ bekommen. Die Geschichte können Sie unter „Das Weiße im Auge des Büffel“ nachlesen. Doch wollen wir weiter Udo´s Reisebericht verfolgen:
„Auf dem weiteren Rückweg finden wir den Prachtkerl noch einmal auf der Straße wieder. Gemächlich ging er nach einiger Zeit in das Unterholz und machte den Weg für die Weiterfahrt frei. Wieder am Parkausgang zurück fiel mein Blick auf den Tacho: Über 90 Meilen sind wir gefahren. Hoch stieb der Schnee, als wir bis zum 50 mph schnell fuhren.“
Für mich war der erste Besuch im Yellowstone-Park im Winter ein faszinierendes Erlebnis. Eine unvergleichliche Landschaft tut sich vor einem auf. Es sind die Bilder, die mich wieder an diesen Ort zurückgeführt haben. Ganz anders fiel die Erinnerung in Udo´s Bericht aus:
„Die „Silver Dollar Bar“ mit Pianomusik war unser Abendlokal. Alles was ich an diesem Tage gesehen hatte, lag auf meinem Teller: Büffel, Elk und Moose. Auf dem Nachbarteller lag ein 8 oz Steak. Noch ein, zwei….Pitcher (nur für US-Insider). 24. März: Nur drei gehen heute Skifahren. Über die „Tram“ gehen wir gleich den ersten „Expert only“ an. Gleich darauf finden wir uns in einer Steilrinne wieder, die nur Abrutschen zulässt. Der Schnee ist merklich besser geworden. Koffer und Skier einpacken, denn es war der letzte Skitag in den USA. Happy Hour mit „Cider“. Essen beim Italiener und Pitcher in der Silver Dollar Bar. 25. März: Um 1.00 Uhr habe ich ausgeschlafen und wälze mich bis 4.55 Uhr im Bett umher. Der nächtliche Kampf um die drei Decken hat Werner dieses Mal gewonnen. Mir bleibt die dünne Leinendecke. Um 5.45 Uhr Fahrt zum Flughafen und um 7.10 Abflug nach Denver. Wir disponieren um – ein früherer Flieger nimmt uns mit nach New York. Werner ist zerknirscht und muffelt vor sich hin.“
Ich war einfach geschafft von diesem Urlaub. Faszination, gepaart mit einer für mich ungeahnten Anstrengung. Die Oberschenkel schmerzten, jeder Schritt tat weh und im Herzen die Begeisterung über 14 Tage USA, wie ich sie mir im Traum nicht vorgestellt hätte. Ich habe schon zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass ich bald zurückkehren werde. Der Abschied von Jackson fiel mir schwer, da wollte ich nichts mehr sehen und jetzt wollten meine drei Begleiter unbedingt noch New York im Schnelldurchgang ansehen. Wenn´s nicht nach meinem Kopf läuft, wird´ s schon mal schwierig. Sicher war es im Nachhinein eine optimale Lösung, doch gebraucht hätte ich sie nicht. Außerdem hatte ich schon mal genügend Zeit in „Big Apple“ verbracht. In nur fünf Stunden, die wir Zeit hatten, hatte ich mehr Probleme damit, ob wir rechtzeitig nach „Newark“ zum Rückflug zurückkehren könnten. Aber wollen wir zum Abschluss noch Udo´s Bericht verfolgen:
„New York im Schnelldurchgang – eine Hatz durch die Stadt: Empire State – Pizza Essen – Rockefeller Center. Mit dem Shuttle Bus kommen wir in die Rush Hour. Um 19.00 Uhr sind wir wieder am Airport. Einchecken und Duty free. Kurz vor Frankfurt habe ich von einem kleinen Amerikaner namens Ben Besuch. Noch etwas verschlafen, aber glücklich sind wir wieder zurück und am Flughafen treffen wir die nächsten „Bischemer“ – in Richtung Denver. Sie gehen mit unserem Flugzeug wieder raus.
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