Fischsemmelkönig und Wies´n hoch hinaus
2023Fischsemmelkönig und Wies´n hoch hinaus
Unsere Deutschlandreise führte uns im September 2023 nach Herrsching am Ammersee, zum Oktoberfest in München und auf den höchsten Berg, die Zugspitze.
Ausgangspunkt unserer Reise war ein Hotel in Herrsching am Ostufer des Ammersees. Schon am ersten Abend erlebten wir einen eindrucksvollen Sonnenuntergang, den wir an der wunderschönen Seepromenade des oberbayerischen Städtchens verfolgen konnten. Nicht zu vergessen, der Besuch beim „Fischsemmelkönig“ vom Ammersee. Nur wenige hundert Meter vom Herrschinger Dampfersteg entfernt, entdeckten wir „Matos Fischladen“, wo die Fischsemmeln zu wahren Kunstwerken verwandelt werden und entsprechend gut auch schmecken. Gerne haben wir uns in die Reihe der Wartenden gestellt, bevor wir unsere Bestellung in dem winzigen Verkaufsraum aufgeben konnten. Auf das Abendessen konnten wir danach gerne verzichten, denn den Geschmack genossen wir bis zum Sonnenuntergang zusammen mit einem Glas bayerischen Bier.
Bier und Oktoberfest gehören eng zusammen. Für uns war Herrsching mit seinem S-Bahnanschluss nach München ein hervorragender Ausgangspunkt zum Besuch des weltweit größten Volksfestes. Die traditionsreiche Atmosphäre erlebten wir im „Schützenzelt“, dass sich unweit der „Bavaria“ von einer kleinen Wirtsbude vor rund 150 Jahren auf der Theresienwiese zu einem der ältesten Festzelte für über 6.000 Gäste und dazu 110 Schießstände entwickelt hat.
Gerne erinnere ich mich daran, dass ich selbst als aktiver Schütze in den 1980er Jahre mit dem Luftgewehr am Oktoberfestschießen teilgenommen und einige lukrative Preise gewonnen habe. 40 Jahre später sitze ich mit meiner Erika und Freunden im Festzelt. Wir freuen uns über die Blasmusik einer der besten Wies´n-Kapellen und ich nutze die Chance auf den weltberühmten Franziskaner Kaiserschmarrn mit Rumrosinen und Zwetschgenröster.
Nicht weit vom Schützenfestzelt entfernt findet im Südteil der Theresienwiese das historische Oktoberfest „Oide Wiesn“ statt. Natürlich steht eine Fahrt mit einem der historischen Fahrgeschäfte auf dem Programm und so erlebe ich mit meiner Erika die „Fahrt ins Paradies“. Auf einen Besuch der Schießbude verzichten wir diesmal und schauen uns dafür im Museumszelt um, das zu einer Reise in die Vergangenheit einlädt.
Von der „Oide Wiesn“ ist es nicht weit zum Symbol des Oktoberfestes, das Willenborg-Riesenrad. In 50 Meter Höhe genießen wir einen Ausblick über die gesamte Theresienwiese und darüber hinaus zur Bavaria und Paulskirche. Mit einem Abstecher zum „Donisl“, einem alten Münchner Traditionswirtshaus in der Altstadt beendeten wir unseren Oktoberfest-Ausflug und kehrten am Abend wieder zurück an den Ammersee.
Zum Ammersee, immerhin der drittgrößte Voralpensee in Bayern, gehört eine Seerundfahrt mit einem der historischen Raddampfer. In Dießen am südwestlichen Ufer war der Besuch des „Marienmünster“ ein absolutes Muss. Nach einem Spaziergang bergauf konnten wir den eindrucksvollen Bau aus dem 18. Jahrhundert mit dem von berühmten Künstlern gestalteten „Dießener Himmel“ bewundern.
Rund 70 Kilometer südlich von Herrsching am Ammersee liegt Garmisch-Partenkirchen. An einem wunderschönen Sommertag nutzten wir die Gelegenheit, um vom Zugspitzbahnhof einen Ausflug zu Deutschlands höchsten Berg, der 2962 Meter hohen Zugspitze zu unternehmen.
Lange habe ich darauf warten müssen, um nach über 70 Jahren auf den Spuren meines Vaters Rudolf das berühmte Gipfelkreuz auf dem „König des Wettersteingebirges“ zu sehen. 1951 stand mein Vater selbst am Gipfelkreuz des Ostgipfels. 100 Jahre zuvor war es errichtet worden und nach diversen Blitzeinschlägen und Beschuss von Soldaten am Ende des Zweiten Weltkrieges mehrfach restauriert. Das aktuelle Gipfelkreuz war zum Zeitpunkt unseres Besuchs 30 Jahre alt, doch auf eine Kletterpartie dorthin haben wir verzichtet. Dafür nahmen wir uns ausgiebig Zeit für den Besuch der Aussichtsplattform, wo wir sogar die Grenze nach Österreich überschreiten konnten.
Zur Aussichtsplattform kamen wir mit der Gletscher-Seilbahn, die dafür sorgte, dass wir einen der vier deutschen Gletscher, den „Schneeferner“ auf dem Zugspitzplatt sehen konnten. Der Klimawandel wird dafür sorgen, dass dieser Gletscher durch das Abschmelzen des Eises bald den Gletscher-Status verliert.
Bevor wir mit der Seilbahn zur Aussichtsplattform gefahren sind, haben wir uns auf dem Zugspitzplatt umgesehen, dass an eine unwirtliche Landschaft erinnert. Ein Kaffee im Restaurant „Sonnalpin“ und ein Blick auf die kleine Marienkapelle rundeten den Besuch auf dem höchsten Berg von Deutschland ab. Mit der Zahnradbahn aus dem Jahr 1930 fuhren wir von dem 2.600 Meter hohen Platt der Zugspitze über eine knapp 20 Kilometer lange Strecke zurück zum Zugspitzbahnhof in Garmisch-Partenkirchen.