Vom schiefen Turm zum Manhattan der Toskana
2024Vom schiefen Turm zum Manhattan der Toskana – Busreise "Toskana Kulinarisch
Im Herbst 2024 beteiligten wir uns an einer Busreise „Toskana Kulinarisch“, die Erika und mich zu den Höhepunkten der Region in Mittelitalien führte und ihren Ausgangspunkt in der Stadt Tirrenia hatte.
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Es war Herbst in Italien und wir konnten nicht ahnen, dass diese Region in diesen Tagen nach heftigem Regen an vielen Orten Überschwemmungen erleben musste. Zum Glück blieb Tirrenia weitgehend verschont und wir konnten Eindrücke von den Strandbädern und hohen Dünen bekommen, die nach der Touristensaison fast etwas verschlafen wirkten. Wir sahen eine nahezu unberührte Dünenoase, die von der Umweltschutz-Organisation WWF geschützt wird.
Unsere Tour zu den „Highlights der Toskana“ begann in Lucca, sicher eine der schönsten und beliebtesten Kunststädte der Toskana. Am Fluss Serchio gelegen ist das bekannteste Wahrzeichen von Lucca die gut erhaltene Stadtmauer aus der Renaissance. Mit einem historischen Stadtzentrum und den kopfsteingepflasterten Gassen, sowie einer Vielzahl von Gotteshäusern wird Lucca auch „Stadt der 100 Kirchen“ genannt. Bei einer Stadtführung erfuhren wir, dass Lucca Geburtsort des weltberühmten Komponisten Giacomo Puccini ist, dessen Bronzestatue auf der Piazza Cittadella steht.
Zweiter Höhepunkt des ersten Tages war ein Besuch von Pisa mit seiner Piazza dei Miracoli. Es ist sicher einer der schönsten Plätze der Welt und der Besuch ist eine obligatorische Station auf einer Reise in die Toskana. Jedes Jahr kommen Millionen von Touristen aus der ganzen Welt, um sich in Pose zu stellen und den schiefen Turm zu „stützen“. Es ist das Wahrzeichen von Pisa, der Campanile des Doms auf der Piazza dei Miracoli. Der Schiefe Turm ist das wohl bekannteste geneigte Gebäude der Welt und seine Schräglage beträgt nach dem Ende der Sanierungsarbeiten rund vier Grad. Das entspricht bei dem Glockenturm aus weißem Marmor knapp vier Meter bei 56 Meter Höhe. Natürlich ließen wir uns es nicht nehmen, den schiefen Turm auch mit der Hand zu „stützen“.
Nach diesem anstrengenden Tag mit der Besichtigung von zwei Städten der Toskana, war am nächsten Tag der Besuch eines Weingutes mit Abendessen in der „Fattoria Il Poggio“ eine schöne Abwechslung. Allerdings begleitet von strömenden Regen am Abend und einer etwas abenteuerlichen Rückfahrt mit dem Bus nach Tirrenia.
Die starken Regenfälle in der Nacht hatten ihre Folgen. Zahlreiche Überschwemmungen mussten die Einheimischen bereinigen und so kam es, dass wir bei besser werdendem Wetter mit Siena, eine der schönsten Städte Italiens, ohne großen Touristenstrom besuchen konnten. Viele Besuchergruppen hatten ihr Kommen abgesagt, aber auch zahlreiche Touristenführer mussten sich um ihr Eigenheim kümmern. Nicht so unsere Stadtführerin, die uns zu den prächtigen Plätzen, den großartigen Bauwerken und den kulturellen Highlights führte.
Schließlich auch zu der berühmten muschelförmigen Piazza del Campo, dem Mittelpunkt des öffentlichen Lebens in Siena und dem bedeutendsten Platz der Stadt. Dort erfuhren wir vom „Palio“, eines der spannendsten Pferderennen der Welt, das jedes Jahr zwei Mal im Sommer auf der Piazza del Campo ausgetragen wird. Dabei treten Reiter mit ihren Pferden aus den verschiedenen Stadtteilen Sienas gegeneinander an.
Den Abschluss unserer „Highlights“ bildete am Nachmittag San Gimignano, das „Manhattan des Mittelalters“ mit seinen vielen bis zu 100 Meter hohen mittelalterlichen Türmen. Es ist ein idyllischer Ort und beim Gang durch die Stadt fühlt man sich, wie in einem historischen Freilichtmuseum. Markenzeichen der wunderschönen Altstadt sind die 13 Geschlechtertürme, weswegen das Städtchen auch „Mittelalterliches Manhattan“ oder die „Stadt der Türme“ genannt wird. Da San Gimignano auf einem Hügel liegt, bietet es besonders schöne Aussichtspunkte über die Weinanbaugebiete und Olivenbäume der Toskana.
Vor dem Hintergrund der einzigartigen Kulisse von San Gimignano ließen wir uns eins nicht entgehen: Das hervorragende Eis, das man in den Eisdielen auf der Piazza della Cisterna bekommt. Besonders amüsant ist dabei die über 100 Meter lange Menschenschlange, in der die Besucher geduldig warten, um das Eis der preisgekürten Eisdiele von Sergio Dondoli probieren zu können. „Das beste Eis der Welt“, so die Werbung und wir nahmen wie immer. „After Eight“ für Erika und „Nuss“ für mich.
Natürlich durfte auch ein grandioser Sonnenuntergang am Abend nicht fehlen. Den erlebten wir während und nach der Rückfahrt aus San Gimignano. Zunächst am Strand von Marina di Pisa und zum Abschluss an der Strandpromenade vor unserem Grand Hotel „Continental“ in Tirrenia.