Stimmungsvoller Abschluss mit Olympiasieger Junghänel – Präsentation der Chronik „Tradition und Präzision“ beim Tag der Starkenburger Schützen in Groß-Zimmern

Einen stimmungsvollen Abschluss erlebten knapp 100 Gäste im Schützenhaus der SG Olympia Groß-Zimmern beim letzten „Tag der Starkenburger Schützen“, mit dem die 60-jährige Geschichte des Schützengaus Starkenburg endete. Durch die Strukturreform im Hessischen Schützenverband wurde der 13.000 Mitglieder zählende Schützengau am 1. September 2017 aufgelöst und aus den ehemaligen Schützenkreisen Darmstadt, Dieburg, Odenwald, Bergstraße und Groß-Gerau gründeten sich die drei Schützenbezirke Rhein-Main-Modau, Dieburg und Starkenburg.

Auf Initiative des Gauschützenmeisters Franz-Josef Kerber fand das Ende des Schützengaus Starkenburg einen stimmungsvollen Abschluss bei dem die Präsentation der 340-seitigen Chronik mit rund 1.000 Bildern im Mittelpunkt stand. Kerber freute sich besonders, das er neben dem Präsidenten des Deutschen Schützenbundes, Hans-Heinrich v. Schönfels, auch den Olympiasieger von 2016, Henri Junghänel unter den Ehrengästen begrüßen konnte. Der Einladung des ehemaligen Gauschützenmeisters waren zudem eine Vielzahl von verdienten Funktionären und erfolgreichen Sportlern des Schützengaus gefolgt, die zur Erinnerung an ihre Leistungen eine Sonderausgabe der limitierten Schützenchronik erhielten.

Werner Wabnitz hatte die Texte für die umfangreiche Chronik geschrieben und das Bildmaterial ausgewählt. Die Gestaltung der siebenjährigen Vorbereitung  des Gaupressereferenten wurde unter dem Titel „Tradition und Präzision“ von Alexander Schösser und seinem Werbeatelier vorgenommen. „Es ist die Geschichte eines bewegten Schützengaus“, lobte Hans-Heinrich v. Schönfels die Schützenchronik und der DSB-Präsident überreichte den Ehrengästen jeweils ein von ihm handsigniertes Exemplar der limitierten Sonderausgabe. „Mit unserer neuen Struktur wollen wir die Bezirke sportlich nach vorne führen“, begründete der Präsident die Reform als eine richtige Entscheidung. „Wir sind der viertgrößte Sportverband in Deutschland und wollen mit unseren Events und Veranstaltungen raus aus den dunklen Kellern.“

Großen Beifall erhielt Henri Junghänel, der als Olympiasieger im Jahr 2016 für den Höhepunkt der Starkenburger Schießsportgeschichte gesorgt hat und im Mittelpunkt des Abends stand.  „Wir sind stolz auf das, was Du erreichst hast“, sagte Moderator Fritz Klink im Interview mit dem Breuberger, der wenige Wochen zuvor noch beim Weltcupfinale im indischen Neu-Delhi den zweiten Platz belegte und seinen Olympiasieg von Rio de Janeiro eindrucksvoll bestätigte. „Das hat mir Spaß gemacht, denn ich habe nur fünf Mal für das Weltcupfinale trainiert“, erzählte der 29-Jährige und unterstrich die Entscheidung, seine Schießsportkarriere zu beenden, sich seiner beruflichen Entwicklung zu widmen und künftig nur noch als Hobbyschütze in ein Schützenhaus zu gehen.

Neben Henri Junghänel wurden zahlreiche Starkenburger Schützen für ihre Erfolge geehrt, die Moderator Fritz Klink jeweils mit einer kurzen Vita vorstellte. So erhielt der elffache Weltmeister im Vorderladerschießen, Walter Massing von Tell Haßloch, ebenso eine Würdigung, wie eine Reihe von Senioren, die im Auflageschießen erfolgreich waren und zu denen mit dem 78-jährigen Horst Trebert vom SV Beerfurth und dem 79-jährigen Roßdorfer Willi Poth zwei Deutsche Meister gehörten. Unter den besten Starkenburger Pistolenschützen stellte Moderator Klink den 26-jährigen Aaron Sauter vom SV Falken-Gesäß als einen der aussichtsreichsten Kandidaten für Olympia 2020 in Tokio vor. Aus dem Kreis der Bogenschützen gehörten Pascal Forster und seine Eltern Manfred und Renate zu den Geehrten. Ebenso auch der ehemalige Deutsche Meister Hans-Jürgen Eich vom BC Babenhausen und Pia Eibeck, die ihre Bogensportkarriere beim SC Hassenroth als Schülerin begann und im Vorjahr den Deutschen Meistertitel für Blau Gelb Hanau gewann. Mit Eileen Schönherr vom SV Haisterbach, die im Target-Sprint einen internationalen Juniorenwettbewerb gewonnen hat, rückte auch eine Sommerbiathletin in den Blickpunkt.

Mit einem rund 70-minütigen Videofilm ließ Werner Wabnitz die Erfolge der Starkenburger Schützen noch einmal Revue passieren, zu denen auch die Siege des Hüttenthalers Hans-Joachim Bessert in den 1980er Jahren mit der Armbrust und die Erfolge der Eberstädter Bundesligaschützen gehörten, von denen Jörg Kreuzer und Bernd Stier zu Gast waren. Zu den zahlreichen erfolgreichen Vorderladerschützen gehörten der Reinheimer Jörg Klock, Georg Schuchmann von der KKS Bad König, die Raibacher Eheleute Petra Leonhardt und Günter Kunz, sowie die aus Bischofsheim gekommenen Reiner Holla, Norbert und Friederike Neumann, sowie der erste Vorderlader-Weltmeister des Schützengaus, Lothar Behrend von Tell Mörfelden. „Der Gau Starkenburg war mit seinen vielen Welt- und Europameistern eine Hochburg der Vorderladerschützen“, unterstrich Franz-Josef Kerber und freute sich, das sich mit dem Präsidenten des Internationalen Vorderladerverbandes, Gerhard Lang aus Laudenbach, einer der ranghöchsten Funktionäre unter den Gästen befand, der seine sportliche Karriere beim WTC Odenwald Erbach begonnen hatte.

Emotionale Momente erlebten die Gäste beim Auftritt von Karl-Heinz Traum, der in den 1990er Jahren bei der PSG Groß-Gerau das deutschlandweit größte Jugendturnier im Sportschießen organisierte und dessen Höhepunkte in der filmischen Dokumentation noch einmal auflebten. Erinnert wurde auch an die Siege beim Landeskönigsschießen, das Heike Marquardt-Becker vom SV Trösel im Jahr 2000 gewann und ein Jahr später von Georg Werner Herget aus Hergershausen.

Ins Schützenarchiv übergeben wurden auch die Starkenburger Königsketten, die zuletzt von dem Nieder-Ramstädter Markus Weber und im Jugendbereich von dem Eberstädter Dennis Weingärtner getragen wurden.

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